Geld im Alltag

 

 

Was wie viel kostet, wo sich Geld sparen lässt und warum manche Produkte mehr taugen als andere, erfährt man durch Vergleiche oder durch Gespräche mit Freundinnen, Freunden oder den Eltern. Auch Preisvergleichsportale (z.B. checkfelix, willhaben) können hilfreich sein.

 

Taschengeld gibt es meistens regelmäßig und an der Höhe ändert sich wenig. Und doch fällt es dir manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Dann ist das Geld plötzlich weg, obwohl du dir eigentlich nichts Großes gekauft hast – und der Monat ist noch lange nicht vorbei. Wenn das Geld nie reicht, hilft es, wenn du dir einen Überblick verschaffst. Wenn du weißt, wie viel Geld dir zur Verfügung steht und was du ausgibst, kannst du auch lernen, mit kleineren Summen auszukommen.

 

Du musst die Ausgaben kontrollieren! Selbst wenn du nur einmal pro Tag etwas Geld ausgibst, läppert sich das im Monat auf 30 Bezahlvorgänge. Um sich nicht zu verzetteln, hilft nur eins: aufschreiben und Belege sammeln. Das ist wichtig für eine vernünftige Planung. Lass dir dazu am besten bei jedem Einkauf den Kassenzettel geben, auch bei Kartenzahlung. Nicht in allen Läden gibt’s einen Bon – für das Eis an der Ecke z.B. solltest du dir den ausgegebenen Betrag aufschreiben, damit du ihn hinterher nicht vergisst.

 

Jetzt geht’s ans Rechnen: Trag alle deine Einnahmen und Ausgaben in einen Planer ein, z.B. in den Taschengeldplaner von Geld und Haushalt. So kannst du sehen, was du monatlich einnimmst und was du ausgibst. Am Ende kannst du dir ausrechnen, ob du mit deinem Geld gut auskommst und du vielleicht sogar etwas für größere Wünsche zurücklegen kannst. Wenn die Eltern bereits ein Haushaltsbuch führen, können sie dir sicher auch den einen oder anderen Tipp geben. Stellst du fest, dass du zu viel ausgegeben hast, lohnt es sich, über deine eigenen Wünsche noch mal nachzudenken. Meist lässt sich schon durch kleine Änderungen viel erreichen (z.B. Kino – ja, aber kein Popcorn).

 

Hier kannst du deine täglichen Ausgaben aufschreiben. Schon nach einer Woche erkennst du dann deine größten Kostentreiber.

Die Tabelle findest du unter "Ausgabentabelle".  

 

Schlauer einkaufen

 

Viele Werbeaktionen richten sich direkt an Jugendliche. Du musst aber nicht alles mitmachen – überlege dir, ob es die Sache wert ist. „Shoppen ohne Reue“ ist besser als „Geiz ist geil“. Es macht viel Spaß, sich gegenseitig auf Trends aufmerksam zu machen oder auszuprobieren, ob einem die aktuelle Mode steht. Aber nicht jeden Trend muss man mitmachen – denn dein Konsumverhalten hat einen direkten Einfluss auf dein Budget. Wenn nach dem Shoppingbummel regelmäßig ein ungutes Gefühl bleibt, weil das Gekaufte nicht genutzt wird, lohnt es sich, dein Verhalten zu hinterfragen. Vor größeren Anschaffungen lohnt es sich, in verschiedenen Läden und im Internet die Preise zu vergleichen. Vorjahresmodelle gibt es beispielsweise häufig günstiger. Daher:

èLege für dich selbst fest, wie viel du maximal für etwas bezahlen möchtest und halte dich daran.

èProbiere, nicht allzu häufig spontan zu shoppen, da du dann anfälliger für Lockangebote bist.

èWenn du dir unsicher bist: Lass dir die Sachen zurücklegen und schlaf eine Nacht drüber.

èEs muss nicht immer neu sein, Kleidung kannst du z.B. manchmal tauschen. In vielen Städten gibt es mittlerweile Kleidertauschpartys. Auch online findest du Secondhandklamotten. Günstiger kann man gar nicht einkaufen!

èWenn du bestimmte Markenprodukte suchst, gibt es die häufig im Outlet-Store oder im Fabrikverkauf günstiger als in der Fußgängerzone.

èZahle bei der nächsten Shoppingtour lieber bar als mit Karte. Weil du das Geld, das z.B. das neue Shirt kostet, dann auch tatsächlich siehst, behältst du einen besseren Überblick und gibst nicht mehr aus als geplant.

èGehe nie hungrig in den Supermarkt. Man kauft dann häufig viel zu viel, einfach nur, weil man Hunger hat.

 

 

Essen außer Haus

 

Der Schokoriegel in der Pause, der Döner nach der Schule oder die Kaugummis für zwischendurch – einen erheblichen Teil ihres Budgets geben Kinder und Jugendliche für Essen außer Haus aus. Dabei haben die meisten einen gut gefüllten Kühlschrank zu Hause. Bei knapp bemessenem Taschengeld kannst du hier häufig etwas sparen: Ein Döner weniger die Woche spart dir beispielsweise schon ungefähr 12 Euro im Monat. Das Geld kannst du dann für schönere Dinge nutzen, z. B. für einen Kinobesuch mit deinen Freunden. Sogar fürs Popcorn reicht es dann noch! TIPP: Nimm dir die Pausensnacks einfach von zu Hause mit. So sparst du Geld und hast trotzdem immer eine Kleinigkeit für zwischendurch dabei.

 

èAchte beim Kauf von Kleidung und Schuhen nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Langlebigkeit.

èSchau dir an, wo deine Kleidung produziert wurde, das steht meist auf den eingenähten Etiketten. Je weiter weg die Fabrikationsstätten liegen, desto länger die Transportwege (und desto höher die Belastung für die Umwelt).

èNutze Secondhandangebote, manche Dinge kannst du dir auch gut leihen, anstatt sie zu kaufen.

èAchte auf den Inhalt statt auf die Verpackung. Wo Qualität draufsteht, ist nicht automatisch ein gutes Produkt drin.

èOrientiere dich an Siegeln und geschützten geografischen Bezeichnungen. Mit jeder Kaufentscheidung, die du triffst, beeinflusst du das Warenangebot am Markt. Damit entscheidest du auch, ob dir beispielsweise gute Produktionsbedingungen wichtig sind. Dann kannst du dir gezielt Produkte aussuchen, die z. B. sozial- und umweltverträglich produziert wurden.

 

 

Online Shopping

 

Online shoppen ist praktisch. Weil das Einkaufen per Mausklick aber scheinbar mühelos ist, funktionieren bestimmte Sperren nur eingeschränkt. Im Geschäft muss man zur Kasse gehen, das Gewünschte auf den Tresen legen, das Börsel herausholen, Kreditkarte oder Bargeld auf den Tisch legen. Bei jedem dieser Schritte wird man daran erinnert, was man tut: einkaufen und Geld ausgeben. Je länger dieser Vorgang dauert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man noch einmal nachdenkt. Habe ich das Geld, um den Gegenstand zu kaufen? Gefällt mir das Ausgesuchte wirklich? Beim Kauf im Internet hingegen schrumpft der gesamte Bezahlvorgang auf drei, vier Klicks zusammen. Vergiss auch nicht, dass häufig noch Versandkosten zum eigentlichen Preis dazukommen – vielleicht ist es im Laden dann doch günstiger. Nicht vergessen: Jugendliche unter 18 Jahren brauchen auch beim Onlineshopping die Genehmigung ihrer Eltern. Wenn du mit der Erlaubnis deiner Eltern online shoppst, solltest du überprüfen, wie vertrauenswürdig der Onlineshop ist. An folgenden Punkten kannst du dich dabei orientieren:

 

ü  Überprüfe, ob die Website ein Impressum hat, auf dem du Namen, Adresse und Telefonnummer des Verkäufers findest.

ü  Sei besonders bei Handynummern und Postfachadressen vorsichtig.

ü  Schau nach, ob du vom Kauf zurücktreten und die Ware umtauschen kannst.

ü  Stelle sicher, dass deine Zahlungsdaten geschützt übertragen werden. Dazu sollte oben links im Browser ein geschlossenes Schlosssymbol stehen, außerdem auch das Kürzel „https“ vor der Internetadresse.

 

 

 

Kostenfalle Smartphone

 

Ein Smartphone hat fast jeder. Aber welcher Tarif der günstigste ist und wie man sich einen Überblick verschafft, ist nicht immer klar. Viele Jugendliche machen ihre Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Anbieter davon abhängig, ob und welches Smartphone dazu zu einem geringen Preis angeboten wird – und versuchen mit diesem Argument, auch ihre Eltern zu überzeugen. Doch nur weil es das Wunsch-Smartphone günstig gibt, muss der damit verbundene Vertrag nicht optimal sein. Überleg dir deshalb vor Vertragsabschluss, wie du das Handy nutzen willst. Denn die Wahl des Vertrags entscheidet über die laufenden Kosten, die später regelmäßig bezahlt werden müssen. Mittlerweile gibt es gute und günstige Prepaidangebote, bei denen man sich nicht mehr für 24 Monate binden muss, sondern jederzeit Optionen an- und abwählen kann – je nachdem, ob man gerade mehr oder weniger Datenvolumen oder Freiminuten braucht. Übrigens: Auch den Handyvertrag gibt’s für unter 18-Jährige nur mit Zustimmung der Eltern.

 

Kosten im Blick

Wenn du dich für einen neuen Vertrag entscheidest, solltest du dir die Gesamtkosten, z.B. für 2 Jahre, anschauen. Neben einmaligen Kosten für die Anschlussgebühr und einer eventuellen Zuzahlung für das Handy fallen bei jedem Vertrag regelmäßige monatliche Kosten an: Gebühren für den gewählten Tarif oder zusätzliche Leistungen (z.B. Telefonate über die gebuchten Freiminuten hinaus). Ist der Kauf eines Smartphones Teil des Vertrags, wird der Gesamtpreis in Raten zerlegt, die man ebenfalls monatlich zahlt. Bei der Suche nach dem passenden Tarif helfen diverse Internetrechner.

 

Um die Rechner optimal nutzen zu können, sollte man sich vorab einige Fragen beantworten:

Ø  Wie viele Minuten telefoniere ich?

Ø  Rufe ich Handy- oder Festnetznummern an?

Ø  In welchem Netz telefonieren meine Freunde und die Familie?

Ø  Wie viele SMS möchte ich schreiben?

Ø  Wie oft nutze ich das Internet von unterwegs?

 

Wer schon einen Vertrag hatte, kann sich dazu den Einzelverbindungsnachweis anschauen, den die meisten Anbieter neben der Rechnung bereitstellen. Durch die Zahl der Telefonate und genutzten Datendienste bekommt man einen guten Überblick über die eigene Handynutzung.