Netzwerken

 

 

In Österreich sind soziale Kontakte und Beziehungen (man kennt jemanden, der wieder einen kennt, …) der wichtigste Türöffner ins Berufsleben und somit zu einem Job, bei dem man Geld verdienen kann, das man ja zum Leben bekanntlich braucht. Nur 35% aller offenen Stellenangebote sind auch öffentlich sichtbarDie restlichen 65% werden „unter der Hand“ besetzt – per Vitamin B, über Netzwerke, Empfehlungen und persönliche Kontakte.

 

Was tun aber die anderen 65%? - und das ist  doch eine enorme Anzahl von Mitbewerbern, gegen die ihr euch durchsetzen müsst.

 

Angenommen du bist nicht in der glücklichen Lage, dass du Eltern hast, die dir Kontakte ermöglichen können. Das kommt in den letzten Jahren immer wieder vor, wenn die Zahl der Arbeitslosen in Österreich zwischen 300.000 und 400.000 pendelt. Die Zahl derer, die das Vitamin B nutzen können, wird daher immer geringer. Zusätzlich dürfen wir davon ausgehen, dass die Kontakte vornehmlich in Berufsbereiche weisen, die meistens der sogenannten Old Economy (also der alten, bisher erfolgreichen Wirtschaftsfelder) angehören. Und da musst du wissen, dass viele dieser Berufe in naher Zukunft schon einem Wandel ausgesetzt werden, bzw. gar nicht mehr für euch zur Verfügung stehen.  Zum Beispiel: Ich kann also als Papa oder Mama einen Job im Lebensmittelhandel haben, werde dir als Sohn oder Tochter keinen Job an der Kassa mehr vermitteln können, weil die Kassen bei den großen Lebensmittelketten schon bald wegrationalisiert werden (schau dir die Selbstbedienungskassen an). Das war´s dann.

 

Heute spricht man oft vom „Netzwerk“ und dass du fleißig „netzwerken“ sollst. Die Logik dahinter ist pures Marketing: Je mehr Leute dich kennen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass im entscheidenden Moment jemand an dich denkt. Netze dienen der Verknüpfung und schaffen bessere Wege und mehr soziale oder berufliche Anhaltspunkte. Neben einem interessanten Lebenslauf brauchst du ein gutes Netzwerk. Pech für alle, die keine Beziehungen haben? Nicht unbedingt. Du kannst auch ohne Beziehungen vom verdeckten Stellenmarkt profitieren.

 

 

 

Wieso gibt es einen verdeckten Stellenmarkt?

 

Für ein Unternehmen ist es billiger keine Stellenanzeigen zu zahlen. So muss sich die Personalabteilung auch nicht durch hunderte von Bewerbungsschreiben kämpfen. Das spart Zeit und Geld.

 

Noch dazu haben Stellen und Jobs, die über eine Empfehlung oder Beziehungen besetzt werden ein deutlich geringeres Risiko für eine Fehlbesetzung. Man kennt sich eben schon ein bisschen oder es gibt Fürsprecher, die beide Parteien kennen und vermitteln können. Auch das spart Zeit und Kosten.

Was ist der Vorteil von verdeckten Stellenanzeigen?

 

Der größte Vorteil verdeckter Stellenangebote ist, dass du dort weniger Konkurrenz hast. Dadurch ist es wahrscheinlicher, dass du den Job bekommst. Außerdem, findest du besser bezahlte Jobs . Im Internet, auf Online-Jobbörsen oder in Zeitungen findest du kaum Stellen mit einem Gehalt von über € 100.000,-- pro Jahr.

 

Wie bekommst du diese exklusiven Stellenangebote?

 

Das wichtigste ist, ein Netzwerk aufzubauen und dann auch zu stärken. Hier sind 4 Bereiche auf die du achten sollst:

 

1. Privates Netzwerk:

Familie, Freunde, Bekannte haben oft wertvolle Tipps. Auf jeden Fall hinhorchen und ausfragen. Keine Hinweise vernachlässigen oder kleinreden, du kannst nie wissen, ob du diese Kontakte einmal brauchen wirst. Notiere dir Namen, Telefonnummern und Email-Adressen in einer Excel-Datenbank.

 

2. Internet-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn:

Hier kannst du deine Fähigkeiten präsentieren, Empfehlungen sammeln und von unter Umständen direkt angesprochen werden.

 

3. Branchen-Netzwerke:

Du interessierst dich bereits für eine bestimmte Branche. Dann wirst du sicher auch die entsprechenden Firmen kennen, die darin tätig sind. Beobachte genau, was sich in der Branche tut und beginne frühzeitig dir ein entsprechendes Wissen aufzubauen, was dort los ist. Gibt es Probleme, werden neue Geschäftsfelder präsentiert, ist eine Expansion ins Ausland geplant.

 

4. Netzwerke zu Unternehmen:

Du kennst zufällig eine Sekretärin oder einen Mitarbeiter des Unternehmens, für das du arbeiten möchtest? Gut! Diese Person kann dich informieren, wenn ein Job frei wird, jemand in Rente geht, nach welchem Mitarbeiter-Profil die Firma sucht und an wen du deine Bewerbung richten solltest.